Studium trifft DLR

Atmosphärenforschung. Luft- und Raumfahrtmedizin. Adaptronik. Mechatronik. Robotik. Planetenforschung. Antriebstechnik. Materialphysik im Weltraum. Künstliche Intelligenz. Erderkundung. Verkehrstechnik. Und vieles mehr. Das DLR bietet für Studierende faszinierende Möglichkeiten während des Studiums – und danach, von der Promotion bis zu einzigartigen Berufen! Mit den Technischen Universitäten arbeitet das DLR beim Projekt DLR@TU9 besonders intensiv zusammen. TU9 – das sind neun führende Technische Universitäten, die sich zusammengeschlossen haben, um Wissenschaft und Forschung in den Ingenieur- und Naturwissenschaften zu fördern. Im Rahmen von DLR@TU9 kooperieren TU9 und DLR eng bei den Schwerpunktthemen Raumfahrt, Luftfahrt und Verkehr. Gemeinsames Ziel ist es, Wissen und Erfahrungen auszutauschen und universitäre und außeruniversitäre Forschung besser zu vernetzen, um im internationalen Wettbewerb besser aufgestellt zu sein.
DLR_Uni_Summer_School im Fliegenden Hörsaal

© Max Fuhrmann/TU Braunschweig
Ein DLR-Forschungsflugzeug, ein Forschungsflugzeug der TU Braunschweig, 40 Studierende: Bei der DLR_Uni_Summer_School, veranstaltet von DLR und TU Braunschweig zusammen mit sechs weiteren Luftfahrtuniversitäten, haben Studierende die Möglichkeit, selbst bei Flugversuchen zu forschen. So manche spätere Studien- oder Masterarbeit nahm hier auch ihren Anfang.
NASA/DLR Design Challenge
Ein festes Thema rund um die Weiterentwicklung der Luftfahrt, Studierende von TUs aus Deutschland und den USA, anspruchsvolle Konzepte und für die Siegerinnen und Sieger die Teilnahme an einem Symposium in den USA: Das ist die NASA/DLR Design Challenge. Sie findet einmal im Jahr statt und ist die exklusive Chance, revolutionäre (und marktfähige) Ideen einem internationalen Fachpublikum vorzustellen.
DLR@Uni Electric Flight
Wie wird Fliegen ökologisch nachhaltiger und effizienter? Indem der Luftverkehr die Nutzung von Kerosin vermeidet, beispielsweise durch den Einsatz elektrischer Antriebe. Das ist eine gewaltige Herausforderung. Bei der Helmholtz-Initiative „DLR@Uni Electric Flight“ werden alle Kräfte gebündelt, um die Forschung voranzutreiben: 14 DLR-Institute und 20 Universitätsinstitute in Berlin, Braunschweig, Stuttgart und München/Oberpfaffenhofen machen mit, gemeinsam mit Industriepartnern. Für Studierende ist das die große Chance, an wichtigen Zukunftsthemen aktiv mitzuarbeiten und sich direkt für Abschlussarbeiten und den Berufseinstieg zu empfehlen.
3 Schwerpunkte
- Technologie und Konfiguration von Fluggeräten
- Validierung von Teiltechnologien im Flugexperiment
- Betrieb, Infrastruktur und gesellschaftliche Akzeptanz von elektrisch betriebenen Flugzeugen
Helmholtz-Allianz DLR@Uni
Drei DLR-Standorte. Elf Forschungsschwerpunkte: In Braunschweig, Stuttgart und München arbeiten DLR und Hochschulen in räumlicher Nähe eng zusammen. In Forschung, Lehre und Graduiertenförderung (inklusive Stipendien).
Letzterer kommt im Rahmen der Allianz eine besondere Bedeutung zu: Ziel ist es, den promovierenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überfachliche Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, die bereits während der Promotionsphase dienlich sind, aber auch darüber hinaus karrierefördernd wirken.
Campus Forschungsflughafen Braunschweig (TU Braunschweig, DLR):
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Luftfahrt- und Verkehrsforschung, zum Beispiel Vereisung durch große, unterkühlte Wassertropfen
Munich Aerospace München (TU München, Universität der Bundeswehr, Bauhaus Luftfahrt e.V., DLR)
- Sicherheit im Orbit
- Autonomes Fliegen
- Hochauflösende geodätische Erdbeobachtung
- Advanced Space Communications
- Aviation Management
Campus „Gemeinsam die Zukunft gestalten“ Stuttgart (Universität Stuttgart, DLR)
- Virtuelle Zulassungsrouten und Design für Aerostrukturen
- Rückkehrtechnologie für hochenergetische Bahnen
- Nutzung nachwachsender Rohstoffe für die dezentrale Stromerzeugung
- Leichtbaukonzepte für Elektrofahrzeuge
- Fahrdrahtlose Energieübertragung bei Schienenfahrzeugen
Duales Studium beim DLR
Studieren und gleichzeitig Geld verdienen – mit einer Ausbildung im dualen System. Der praktische Teil findet beim DLR statt, der theoretische Teil bei einer Partner-Hochschule. Die Ausbildung bis zum Bachelor dauert drei Jahre beziehungsweise sechs Semester. Man ist gleichzeitig Student oder Studentin an der Hochschule und Auszubildender oder Auszubildende beim DLR – während der gesamten Zeit gibt es eine Ausbildungsvergütung. Das ermöglicht ein Studium in weitgehender finanzieller Unabhängigkeit. Studieren kann man zum Beispiel Elektrotechnik, Informatik, (Präzisions-)Maschinenbau, Luft- und Raumfahrtelektronik oder Wirtschaftsinformatik. Die Partnerhochschulen sind zum Beispiel die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Mannheim, Stuttgart und Ravensburg (Campus Friedrichshafen), die FH Hildesheim/Holzminden/Göttingen sowie die FHDW Bergisch Gladbach. Vorlesungszeit und Praxisblöcke wechseln sich ab. Nach sechs Semestern endet das duale Studium mit einem Bachelor of Engineering.
Studien-/Abschlussarbeiten
Wir suchen Entdeckerinnen und Entdecker: In unseren Instituten können Sie für Ihre Studienarbeit, Bachelor- oder Masterarbeit forschen. Dabei unterstützen wir Sie: Wir stellen Ihnen eine Betreuungsperson zur Seite, die Sie mehr als nur anleitet und begleitet. Sie nutzen unsere einzig¬artige Infrastruktur, profitieren vom Austausch in unseren interdisziplinären Teams und erhalten Einblick in die Welt einer der führenden Forschungseinrichtungen Europas. Wir suchen insbesondere hochqualifizierte Studierende der Ingenieurwissenschaften, Informatik, Physik, Mathematik, Natur- und Geowissenschaften. Themen für Studien- und Abschlussarbeiten schreiben wir in unserem Jobportal auf www.DLR.de als bezahlte Stellen aus – wir sind aber auch offen für neue Ideen.
Promovieren und arbeiten: DLR_Graduate_Program
An einer Mission zum Mars mitarbeiten? Die nächste Generation Flugzeuge oder Züge entwickeln? Die Zukunft der Robotik, Adaptronik, Navigations- und Kommunikationstechnologien mitentwickeln? An neuen Energiequellen forschen? Als Doktorandin oder Doktorand beim DLR kann man an der Promotion, an der Karriere und als Leistungsträger arbeiten – mit dem auf drei Jahre ausgelegten DLR_Graduate_Program. Hier wird der wissenschaftliche Nachwuchs aktiv gefördert. Jährlich werden im DLR etwa 200 Diplom- und 70 Doktorarbeiten abgeschlossen. Viele Firmen aus dem Bereich Luft- und Raumfahrt, zum Beispiel Airbus oder Siemens, übernehmen dabei Patenschaften.
Das DLR_Graduate_Program ist ein Qualifizierungsprogramm, das über die fachliche Arbeit hinaus wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die in der Promotionsphase wie auch für die weitere Karriere von Bedeutung sind, zum Beispiel wissenschaftliches Publizieren und Präsentieren, Drittmittel-Akquise, Verhandlungsführung, Projekt- und Teammanagement. Die DLR-Initiative für den wissenschaftlichen Nachwuchs umfasst drei Teile: erstens die Qualifizierungsmaßnahmen der Institute, zweitens ein institutsübergreifendes Qualifizierungs- und Entwicklungsprogramm und drittens die sogenannten Supplements, wie eigene Veröffentlichungen, Lehrtätigkeiten oder Vorträge auf Tagungen.
German Trainee Programme
Im Rahmen eines ein- bis zweijährigen Stipendiums können Absolventinnen und Absolventen (Master, Diplom, Promotion) bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA in einem internationalen Team Erfahrungen in einem Raumfahrtprojekt sammeln. Satellitenbetrieb, Robotik, bemannte und unbemannte Raumfahrt, Erdbeobachtung und Missionsanalyse sind nur einige Arbeitsfelder.
STERN: Studentische Experimentalraketen

Der Countdown läuft. Die Rakete ist bereit. In wenigen Sekunden wird sie mit Überschallgeschwindigkeit in den Himmel rasen. Nicht in Kourou, Cape Canaveral oder Baikonur, sondern auf dem kleinen Weltraumbahnhof Esrange in Schweden.
© Hochschule Bremen
Eine eigene Rakete zu entwickeln, zu bauen und zu starten – das ermöglicht Studierenden der Fachrichtung Luft- und Raumfahrttechnik das seit 2012 laufende Programm STERN (Studentische Experimentalraketen) der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR. Die Studierenden-Teams durchlaufen dabei innerhalb eines dreijährigen Projekts alle Phasen eines realen Entwicklungsprogramms, angefangen bei den ersten Konzepten über die Fertigung der Rakete bis hin zum Flug mit anschließender Flugdatenauswertung.
Fachkundig begleitet werden sie dabei von der Mobilen Raketenbasis MORABA des DLR, die auf Esrange auch Höhenforschungsraketen startet, sowie dem DLR-Testzentrum für Raketenantriebe in Lampoldshausen und Trauen. Hier haben die Studentinnen und Studenten auch die Möglichkeit, ihre Triebwerke zu testen. Teil des Programms sind auch mehrere Workshops, in denen Antriebsthemen, On-Board-Elektronik sowie Sicherheitsaspekte und Abläufe auf Esrange betrachtet werden.
Zu den bisherigen Highlights des STERN-Programms zählen der europäische Höhenrekord mit 32,3 Kilometern, wobei die Rakete eine Geschwindigkeit von circa 2.500 Kilometern pro Stunde erreichte und anschließend an einem Fallschirm landete, der Flug einer Hybridrakete mit festem Wachs und -183 Grad kaltem, flüssigen Sauerstoff als Antrieb sowie die Entwicklung eines mit Ethanol und flüssigem Sauerstoff betriebenen Flüssigkeitstriebwerks. In der ersten Phase des STERN-Programms gab es acht teilnehmende Hochschulen. Dabei wurden acht Raketen gestartet. Aufgrund des großen Interesses befindet sich das Programm aktuell in seiner zweiten Auflage.
Während des Projekts müssen die Studierenden folgende Fragen beantworten:
- Wie müssen der Antrieb und die Rakete ausgelegt werden, um die gewünschte Flughöhe und Geschwindigkeit zu erreichen?
- Wie muss die möglichst leichte Rakete beschaffen sein, um die hohen Belastungen beim Flug zu überstehen?
- Wie entwickele ich ein funktionsfähiges Fallschirmsystem, mit dem die Rakete sicher geborgen wird?
- Wie übertrage ich die Flugdaten?
- Wie steht es um die Sicherheit, wo benötige ich den TÜV?
- Welche technischen und organisatorischen Anforderungen müssen seitens des Startgelände-Betreibers auf Esrange umgesetzt werden?
- Welche Entwicklungstests muss ich durchführen und nicht zuletzt
- Wie realisiere ich das ganze Projekt in einem vorgegebenen Zeit- und Budgetrahmen?
REXUS/BEXUS
Raketen- und Ballonexperimente für Studierende

Da ist sie, die zündende Idee für ein Experiment, das allerdings nur in der Stratosphäre oder unter Schwerelosigkeit funktioniert, mit dem Atmosphärendaten gemessen, die Kommunikation eines Satelliten mit der Bodenstation oder die Technik für einen geplanten Kleinstsatelliten getestet werden soll – oder bei dem Weltraumstrahlung die Hauptrolle spielt. Wie lässt sich ein Experiment mit so komplizierten Voraussetzungen umsetzen?
Das deutsch-schwedische Studentenprogramm REXUS/BEXUS (Raketen- und Ballon-Experimente für Universitäts-Studenten) eröffnet Teams aus Studierenden die Möglichkeit, sich für den Flug auf einem Stratosphärenballon oder mit einer Forschungsrakete zu bewerben. Wer mit seinem Experiment-Vorschlag überzeugt und am Programm teilnehmen darf, gewinnt einerseits viel Erfahrung, hat andererseits aber auch viel Arbeit damit. Spannend wird es auf jeden Fall. Die Studierenden durchlaufen über 12 beziehungsweise 18 Monate ein vollständiges Raumfahrtprojekt, das mit der Idee und Planung beginnt und mit der Veröffentlichung der Ergebnisse endet. Dazwischen entwerfen, bauen und testen sie ihre Experimentausrüstung, nehmen aktiv an der Ballon- oder Raketen-Startkampagne teil, verfolgen die Versuche während des Fluges über ihre Bodenstation und werten die gewonnenen Daten aus.
© DLR
© ESA
REXUS/BEXUS ist ein gemeinsames Programm der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR und der Schwedischen Nationalen Raumfahrt-Agentur SNSA. Durch Kooperation mit der ESA können sich Studierendenteams von Universitäten und Hochschulen aller ihrer Mitgliedsstaaten beteiligen. Sie werden über die gesamte Projektzeit von Raumfahrtingenieuren und -ingenieurinnen des ZARM (Zentrum für Angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation), DLR, SSC Esrange und der ESA unterstützt. Die Starts von je zwei Raketen und Ballonen pro Jahr werden von SSC und DLR MORABA (Mobile Raketenbasis) vom Raumfahrtzentrum Esrange bei Kiruna in Schweden, 200 Kilometer nördlich vom Polarkreis, durchgeführt.