Die Initiative INNOspace® – Raum für Innovationen schaffen
Wie gelangen Innovationen aus der Raumfahrt in andere Wirtschafts- und Anwendungsbereiche? Wie kann die Raumfahrtbranche von Entwicklungen aus anderen Branchen lernen? Durch Information, Kommunikation und Kooperation.
Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR hat 2013 die Initiative INNOspace® gestartet. INNOspace® ist eine Initiative im Rahmen des „Nationalen Programms für Weltraum und Innovation“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und seit 2014 Teil der Neuen Hightech-Strategie der Bundesregierung. INNOspace® will Anreize und Plattformen schaffen für Innovationen und Technologietransfers zwischen der Raumfahrt und anderen Wirtschaftszweigen. So können durch Multiplikatoreffekte neue Märkte erschlossen und ökonomische Wertschöpfung in nachgelagerten Märkten und außerhalb der Raumfahrt geschaffen werden.
INNOspace®-Netzwerke
Die branchenübergreifende Kooperation zwischen der Raumfahrt und anderen Wirtschaftszweigen bietet ein großes Potenzial für Innovationen. Zu diesem Zweck hat die Deutsche Raumfahrtagentur bereits eigene Netzwerke gegründet: für die Branchen Automotive, Landwirtschaft und Gesundheit.
- Space2Motion
- Space2Agriculture
- Space2Health
Die Zielsetzung der Netzwerke ist es, die branchenübergreifende Vernetzung aufzubauen, Synergien anzubahnen und zu verfestigen. Neue Kommerzialisierungspotenziale sollen identifiziert, Technologiekooperationen intendiert und gemeinsame Fördervorhaben initiiert werden. Denn der Austausch mit anderen Branchen erleichtert den Blick für Neues und ermöglicht durch einen aktiv betriebenen Technologietransfer Produkt- und Prozessinnovationen.
Mitglieder der Netzwerke sind Unternehmen, Start-ups, Forschungseinrichtungen, Universitäten und Verbände, darunter auch große Unternehmen wie Airbus, Continental, BASF, John Deere und andere.
INNOspace® Masters
Innovationen entstehen durch Wettbewerb. Aus diesem Grund richtet die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR seit 2015 den jährlichen Innovationswettbewerb INNOspace® Masters aus. Der Wettbewerb fördert die Entwicklung neuer Raumfahrttechnologien sowie den Transfer von Technologien, Diensten und Anwendungen von der Raumfahrt in andere Branchen und umgekehrt. Gemeinsam mit den ESA Business Incubation Centres (BICs) Bavaria & Northern Germany, Hessen & Baden-Württemberg sowie Airbus, OHB und der DB Netz AG sucht der INNOspace® Masters mit fünf unterschiedlichen Wettbewerbskategorien nach innovativen Ideen für die Zukunft. Der Wettbewerb richtet sich an Unternehmen sowie Gründerinnen und Gründer, Forschungseinrichtungen, Universitäten und Einzelpersonen aus ganz Europa.
DLR-Spezialpreis bei den Galileo Masters
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Oberpfaffenhofen
Der Wettbewerb „Galileo Masters“ zeichnet jedes Jahr innovative Ideen aus, die Satellitennavigations-Daten kreativ nutzen. Das DLR vergibt dort einen Spezialpreis. Statt Geld gibt es etwas viel Wertvolleres, was man nicht kaufen kann: DLR-Expertinnen und Experten investieren 800 Stunden Arbeit in das Siegerprojekt. Bewerben können sich Forschende, Start-ups und auch große Unternehmen.
DLR-Spezialpreis bei den Copernicus Masters
Jedes Jahr kürt das DLR im Rahmen des Copernicus Masters herausragende Lösungen, die Erdbeobachtungs-Daten für kommerzielle Anwendungen nutzen. Dotiert ist der Award mit 5.000 Euro. Zusätzlich ist es möglich, Copernicus-Daten im Wert von bis zu 10.000 Euro zu beziehen und zu nutzen. Die Galileo Masters und Copernicus Masters werden von der ESA ausgerichtet und vom Anwendungszentrum Oberpfaffenhofen veranstaltet – einer DLR-Ausgründung.
Das DLR fördert die Vermarktung von Technologie und Know-how
DLR-Technologiemarketing
© DLR
Wer im DLR arbeitet und in seinen Forschungsprojekten Grundlagen für potenzielle Produkte und Dienstleistungen sieht, kann sich vom DLR-Technologiemarketing in jeder Phase unterstützen lassen: von der Idee bis zur erfolgreichen Markteinführung, von der Weiterentwicklung produktorientierter Technologien bis zur Gründung als Spin-off. Mit Wissen, Marktkenntnissen, Netzwerken, Coaching und finanzieller Unterstützung ist das DLR-Technologiemarketing die erste Adresse, wenn es um die Verwirklichung von Geschäftsideen aus der Forschung geht.
Ausgründen im DLR
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Das Ausgründungsteam des DLR bietet Unterstützung bei der Vorbereitung und dem Aufbau von Spin-offs an. Dieses Angebot ist auch an externe Gründer und Gründerinnen gerichtet, die eine DLR-Technologie vermarkten möchten. Hierzu gehören:
- Geschäftsmodellentwicklung, Pitch-Training, Businessplanreview etc.
- Suche marktrelevanter Anwendungen für Technologien
- Akquise & Co-Finanzierung von Förderprojekten (Helmholtz Enterprise, EXIST)
- Individuelle Begleitung durch Gründungscoaching
- Vernetzung mit Investorinnen und Investoren, erfahrenen Gründern und Gründerinnen, Inkubatoren etc.
- Und vieles mehr …
In der DLR-Ausgründungsstrategie hat das DLR seine Taktik bei der umfassenden Unterstützung von Ausgründungen dargestellt.
DLR-Unternehmerlounge
© DLR
Die Unternehmerlounge ist das DLR-Netzwerktreffen für alle ehemaligen, aktuellen und zukünftigen DLR-Ausgründungen. Netzwerke ausbauen, Mitstreitende finden, Erfahrungen austauschen, das eigene Projekt vorstellen: Diese DLR-interne Veranstaltung fördert den Gründergeist.
DLR-Gründerpreis
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Die Gesellschaft von Freunden des DLR verleiht jedes Jahr den Horst Rauck Gründerpreis an spannende, junge Spin-offs mit DLR-Hintergrund, die DLR-Technologien aus der Forschung in den Markt transferieren. Sie werden mit dem Preis für ihr innovatives Denken, ihr unternehmerisches Handeln und ihre Risikobereitschaft belohnt.
DLR-Co-Investment
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Das DLR hat mit seiner Strategie 2030 die Möglichkeit geschaffen, DLR-Ausgründungen noch intensiver zu unterstützen. Neben der bisher möglichen, reinen gesellschaftsrechtlichen Beteiligung lässt sich nun auch ein Co-Investment durch das DLR im Rahmen von Finanzierungsrunden der jungen Unternehmen realisieren. Unter bestimmten Voraussetzungen kann das DLR gemeinsam mit mindestens einem weiteren Investor oder einer weiteren Investorin in einer frühen Unternehmensphase Kapital in DLR-Ausgründungen einbringen – und damit einen Beitrag zur Schließung der anfänglichen Finanzierungslücke solcher Hightech-Start-ups leisten.
Zusammenarbeit mit externen Partnern
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Das DLR arbeitet intensiv mit weiteren Partnern zusammen, um seine Ausgründungen bestmöglich zu unterstützen.
Dazu zählt zum einen die Zusammenarbeit mit Förderprogrammen wie Helmholtz Enterprise und EXIST, bei denen die Gründerinnen und Gründer bei erfolgreicher Bewerbung zusätzliche Gelder einwerben können.
Zum anderen unterstützt das DLR-Technologiemarketing die Ausgründungen bei der Teilnahme an externen Programmen, wie Fraunhofer AHEAD, Step USA, ESA-BIC etc., damit die Teams ihr Unternehmen optimal vorbereiten können.
Bei der Konferenz „Falling Walls Venture“ in Berlin stellen sich jedes Jahr die weltweit vielversprechendsten forschungsorientierten Spin-offs vor. Das DLR hat hier das Vorschlagsrecht für ein Spin-off aus den eigenen Reihen. Die Teilnahme bietet eine riesige Chance, um Kapitalgebende, Unterstützerinnen und Unterstützer sowie Märkte zu finden.