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… Und nun:
die Tauchvorhersage aus dem All

Klare Sicht am Great Barrier Reef?

In klarem Wasser ist Tauchen das reine Vergnügen. Da aber die Vorbereitung eines Tauchgangs auf See eine logistisch anspruchsvolle Aufgabe ist, wäre es schön, schon vorher zuverlässige Informationen über die Wasserqualität zu haben – um nicht vor Ort „im Trüben“ tauchen zu müssen.

© EOMAP GmbH & Co. KG

Für eines der größten Tauch-Paradiese der Welt, das Great Barrier Reef in Australien, sowie für viele weitere Gewässer weltweit gibt es eine Website, mit der sich der Tauchgang ideal planen lässt. Ihr Inhalt: die erste hochauflösende Karte des Riffs für bis zu 30 Meter Tiefe und tagesaktuelle Sichtverhältnisse.

Die kostenlose Web-Anwendung „eoApp“ (http://eoapp-au.eomap.de oder weltweit unter http://eoapp.eomap.com) zeigt an, wie trübe das Wasser aktuell ist (also wie viele Partikel, zum Beispiel Sedimente, sich im Wasser befinden) und wie weit dementsprechend die Sicht unter Wasser reicht. Außerdem werden die Struktur des Riffs und des Meeresbodens sowie die Tiefe erkennbar.

Nebenbei können so auch Veränderungen am Riff über einen langen Zeitraum beobachtet werden. Schließlich ist es nicht nur Touristenattraktion, sondern auch ein sehr fragiles Ökosystem, das leider durch Umwelteinflüsse sehr gefährdet ist: Zurzeit wird in unmittelbarer Nähe ein Hafen für Kohlefrachter angelegt, der Aushub einfach ins Meer gekippt. Die Behörden haben die Gefahr erkannt und planen eine Überwachung der Wasserqualität explizit unter Verwendung von Satellitendaten. Mit eoApp lässt sich die Entwicklung beobachten.

Interessant auch: Der Service ist kein australischer. Es ist die Arbeit von EOMAP, einem Spin-off des DLR mit Heimat in der Nähe des bayerischen Ammersees.

Die Gewässer um Abu Dhabi beobachten: Wie gut vertragen sich Korallenriffe und Seegraswälder mit Öl- und Gasförderung sowie dem zunehmenden Tourismus? Das Umweltministerium Abu Dhabis hat EOMAP mit der Kartografie des Meeresgrundes vor seiner Küste beauftragt, um Veränderungen erkennen und eventuell gegensteuern zu können.

© EOMAP GmbH & Co. KG

Worldwaterquality.org der UNESCO: Ein weltweiter Lagebericht über Wasserqualität, erstmals möglich aufgrund der Auswertung von Satellitendaten durch EOMAP. Gute Wasserqualität ist (lebens-)wichtig für Ökosysteme, Mensch und Tier. Verschlechterungen müssen erkannt und bekämpft werden. Dies gelingt bestens aus dem All.

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Toxische Blaualgenblüte erkennen: Wenn diese Algenart stark blüht, kann sie für den Menschen gefährlich werden. Fische sterben, Badegewässer werden dann geschlossen. Bislang wurden nur Stichproben genommen. EOMAP kartierte erstmals alle Oberflächengewässer in Deutschland (über 1.000 Stück) für das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), damit auf der Grundlage verlässlicher Daten geforscht und künftig gewarnt werden kann.

© EOMAP GmbH & Co. KG Kartenbasis: ESA

Das Great Barrier Reef in 3D: EOMAP hilft dabei, dass erstmals eine exakte Karte des Great Barrier Reefs erstellt wird. In 3D, mit sehr guter Auflösung. Größter Vorteil: Die Karte ist „live“ und wird laufend mit Daten des europäischen Satelliten Sentinel-2 aktualisiert. So werden Veränderungen des Riffs sichtbar, beispielsweise bei Ereignissen wie der Korallenbleiche.

© superjoseph - stock.adobe.com

Sicherer navigieren mit (Unter-)Seekarten aus dem All: Zum winzigen Staat Tuvalu gehören viele Atolle – mit zahlreichen Untiefen. Weil Tuvalu klein ist und abgeschieden liegt, ist reguläre Kartografie zu aufwändig. Jetzt gibt es von EOMAP Unterwasserkarten, die die Schifffahrt sicherer machen.

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MARSAT: Die Zukunft der sicheren See-Navigation: Im Projekt MARSAT, finanziert und koordiniert von der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR, mit Mitteln des BMWK, arbeiten viele Partner – darunter EOMAP – daran, mit Hilfe von Satellitendaten die Seefahrt sicherer zu machen. Im Bild gut erkennbar: Dank satellitengestützter Seekartenverbesserung werden Untiefen auf Karten sichtbar, die vorher nicht bekannt waren. Im Bild: Bahia Catalinita in der Dominikanischen Republik. Links: alte Karte. Rechts: neue Karte. Große Bereiche der Weltmeere sind bislang nicht gut kartografiert – und gefährliche Sandbänke ändern laufend Form und Größe, sodass selbst eine gute Karte nach einem Wintersturm unbrauchbar sein kann.

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Auch die Kartierung der Eisbedeckung des Meeres, generiert aus Satellitendaten, ist möglich. Dafür gibt es eine Art Zusatz-„Navi“ für Schiffe namens „Ice Pad“ des MARSAT-Partners Drift+Noise Polar Services GmbH.

Gewässerschutz made in Bayern

Tagesaktuelle Wasserqualitäts-Daten von Seen und Küstengewässern auf der ganzen Erde: Das gibt es erst seit 2014. Und zwar von dem deutschen Weltmarktführer in einem Markt, den es vorher überhaupt noch nicht gab – und der dank Erdbeobachtungssatelliten überhaupt erst entstehen konnte. Interessant sind solche Daten nicht nur für Taucherinnen und Taucher, sondern auch für Umweltbehörden und die Industrie (zum Beispiel Betreiber oder Betreiberinnen von Aquakulturen, Öl- und Gasförderung, Freihalten von Fahrrinnen, Bau künstlicher Inseln).

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Das Unternehmen EOMAP ist ein DLR-Spin-off aus dem bayerischen Seefeld. Als Mapping-Dienstleister ist es führend im Umweltmonitoring. Via Satellit werden weltweit Küsten- und Binnengewässer überwacht und daraus die Wasserqualität oder Verschmutzungen durch Öl sichtbar gemacht.

EOMAP ist der führende Anbieter bathymetrischer Karten, also von Karten des Meeresbodens, und solchen, die das Benthos, das heißt die in den Bodenzonen von Gewässern vorkommenden Lebewesen, darstellen.

Die globalen Wasserqualitäts-Daten können Forschende, Unternehmen und Behörden in einem Webshop kaufen. Erstmals können solche Daten tagesaktuell, schnell und einfach genutzt werden.

Sie stammen von verschiedenen Satelliten-Systemen, zum Beispiel der europäischen Sentinel-Familie, Worldview, Landsat oder MODIS.

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